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NBA: Eine "schockierende Leistung" zum falschen Zeitpunkt

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NBA: Eine "schockierende Leistung" zum falschen Zeitpunkt

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Das Ende einer legendären Dynastie?

Die Golden State Warriors scheitern im Play-in-Spiel gegen die Sacramento Kings und verpassen durch die Niederlage die NBA-Playoffs. Es könnte das Ende einer Dynastie des Serienmeisters mit seinen drei Superstars zu sein.
Bei der NBA-Partie der Golden State Warriors und der Los Angeles Lakers dauern die letzten 2 Nettospielminute insgesamt 23 Minuten an. Grund war ein technischer Defekt.
Johannes Vehren
Johannes Vehren

Die Golden State Warriors haben krachend die NBA-Playoffs verpasst! Die 94:118-Niederlage bei den Sacramento Kings besiegelte das frühzeitige Aus des Serienmeisters im Play-in-Turnier. Das Team aus San Francisco stand zwischen 2015 und 2022 insgesamt sechsmal in die NBA-Finals und holte viermal die Meisterschaft. Allerdings verpassten die Dubs wiederum auch drei der vergangenen fünfmal die Postseason. Die langjährige Dynastie der Warriors um die Superstars Steph Curry, Klay Thompson und Draymond Green scheint endgültig ein Ende nehmen.

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Sinnbild für die Niederlage bei den Kings war Currys „Splashbruder“ Thompson. Der 34-Jährige stand knapp 32 Minuten auf dem Parkett und warf insgesamt zehnmal – davon sechs Dreier – in Richtung Korb, aber traf keinen einzigen Versuch. Die große Enttäuschung war Thompson nach dem Spiel anzusehen, Interviews gab er nicht. Es war „eines seiner schlechtesten Spiele in einem wichtigen Moment“, war sogar auf der offiziellen NBA-Seite zu lesen.

The Athletic schrieb vom „0-von-10-Flop“, die Sports Illustrated von einer „schockierenden Leistung. Er schien sich bewusst zu sein, dass sich die letzten Reste seiner Größe vor unseren Augen auflösen“.

Klay Thompson (am Ball) erlebte einen ganz schlechten Abend für die Golden State Warriors
Klay Thompson (am Ball) erlebte einen ganz schlechten Abend für die Golden State Warriors

Thompson? „Wir wollen ihn zurück“

Sein Vertrag läuft im Sommer aus und das Star-Trio könnte auseinanderbrechen, doch Trainer Steve Kerr machte sich für seinen Schützling stark: „Wir brauchen Klay zurück. Ich weiß, dass er einen harten Abend hatte, weiß aber auch, dass ich für jeden in der Organisation spreche: Wir wollen ihn zurück.“

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Kerr fügte hinzu: „Offensichtlich gibt es ein Geschäft, das angegangen werden muss. Aber was Klay für diese Franchise bedeutet… Genauso gut ist er auch und wir wollen ihn deswegen auf jeden Fall wieder zurückhaben.“

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Curry stärkt seinem „Splashbruder“ den Rücken

Aber nicht nur Kerr stellte sich hinter Thompson, auch Teamkollege Curry stärkte seinem Kollegen den Rücken: „Er hat ein gutes Jahr gespielt und wir dürfen nicht nur über dieses eine Spiel reden. Er kann natürlich besser spielen, aber er hat in dieser Saison eine neue Rolle bekommen, ist auch mal von der Bank gekommen und dann wieder in die Startaufstellung rotiert.“

Curry hob hervor, dass der 34-Jährige ein wahrer Champion sei und es unglaublich viel Spaß mache, mit ihm zusammenzuspielen. „Er arbeitet unglaublich hart für den Erfolg und ich hoffe, dass er wiederkommt“, betonte Curry.

„Man bleibt nicht für immer ganz oben“

Thompsons Shooting von der Dreierlinie war sehr lange in der NBA gefürchtet, da der 34-Jährige nicht viel Zeit sowie Platz benötigte, um einen guten Wurf zu kreieren. Doch seine zweieinhalbjährige Verletzungspause zwischen Juni 2019 und Januar 2022 aufgrund eines Kreuzband- und anschließenden Achillessehnenrisses hinterließ Spuren.

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Das Dynastie der Golden State Warriors um Superstar Steph Curry in der NBA hat ein Ende
Das Dynastie der Golden State Warriors um Superstar Steph Curry in der NBA hat ein Ende

In jener Comeback-Saison 2021/22 gewannen die Warriors letztmalig den NBA-Titel. In der Finalserie schlugen sie die Boston Celtics und rückblickend wirkt es heutzutage wie der „Last Dance“ des Trios: Thompson traf seine Würfe von der Dreierlinie, Curry lenkte die Offensive der Warriors und hatte immer die entscheidende Antwort parat und Green wirkte als Dirigent der Defensive. Damals war die historische Bedeutung des Titels sofort zu spüren. Sie zementierte zudem das Vermächtnis von Curry in der NBA und bestätigte nochmals das erfolgreiche Spiel der Warriors.

Über das Ende der Dynastie wollte Coach Kerr nun nach dem Aus aber noch nicht reden: „Es ist zu früh für mich, darüber nachzudenken“, erklärte der 58-Jährige. Er führte weiter aus, dass das gesamte Team sehr viel während der Saison investiert habe und alle Beteiligten dementsprechend emotional seien. „Das Geschäft besteht aus Höhen und Tiefen. Wir haben mit den Meisterschaften das höchste der Gefühle erlebt und jetzt bekommen wir die andere Seite der Medaille zu spüren. So ist das Leben. Man bleibt nicht für immer ganz oben. Jetzt kommt die Offseason und darüber müssen wir sehr viel nachdenken“, so Kerr.

NBA-Superstar Curry gibt nicht auf: „Ich will gewinnen“

Seinem Superstar Curry stand die Enttäuschung nach der Pleite ebenfalls ins Gesicht geschrieben, auch weil die letzten Monate der Saison mit dem engen Kampf um die Playoffs extrem hart gewesen sei: „Sie letztlich nicht erreicht zu haben, ist für uns alle sehr enttäuschend.“ In den letzten 39 Spielen der regulären Saison erzielten die Warriors eine Bilanz von 27:12 und beendeten die Spielzeit auf Rang zehn in der Western Conference mit 46 Siegen sowie 36 Niederlagen. Cheftrainer Kerr war bis zum Schluss davon überzeugt, dass die Mannschaft gut genug sei, um eine lange Serie zu spielen - doch nun ist Schluss.

Neuaufbau? Das Ende der goldenen Generation? Nein, so weit wollte und konnte der sichtlich ernüchterte NBA-Superstar Curry nach dem so schmerzvoll wie verdienten Ausscheiden nicht denken. „Es ist gerade alles ganz frisch und ein schreckliches Gefühl. Ich sitze einfach hier und denke darüber nach, ob ich die Playoffs schauen soll“, sagte der 36-Jährige: „An einem 16. April ist das ungewohnt. Ich will einfach nur gewinnen. Was auch immer das bedeutet: Ich will gewinnen.“

Wie viel es noch für die Warriors in den nächsten Jahren zu gewinnen gibt, ist ungewiss. Curry (36), Thompson (34) und Green (34) steuern so langsam auf die letzten Jahre ihrer Karriere zu und die Dubs zählen nicht mehr zu den besten Teams in der Western Conference. Und auch ihr bei der Konkurrenz so gefürchtete Playoff-Modus scheint nicht mehr zu zünden. Die langjährige Dynastie scheint nach dem Aus in den Play-Ins nun endgültig vorbei zu sein.