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Tennis-Gigant Murray spielt mit seiner Gesundheit

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Tennis-Gigant Murray spielt mit seiner Gesundheit

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Ein Gigant spielt mit seiner Gesundheit

Andy Murray kann seinen geliebten Tennissport einfach nicht loslassen. Erneut wirft ihn eine schwere Verletzung zurück, erneut gibt er sich trotzig und angriffslustig. Riskiert er seine Gesundheit?
Nach der Niederlage gegen Ugo Humbert im Achtelfinale des ATP-500-Turniers in Dubai hat Andy Murray bekannt gegeben, dass er wahrscheinlich nicht länger als diesen Sommer Tennis spielen werde.
Philipp Schmidt
Philipp Schmidt

Das letzte Grand-Slam-Turnier in seinem Wohnzimmer in Wimbledon, danach die Olympischen Spiele in Paris – so sah wohl der Plan von Andy Murray zum Ende seiner großen, aber in letzten Jahren steinigen Karriere aus.

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Doch wie so oft in der jüngeren Vergangenheit hält das Leben für Sir Andy eine weitere Kehrtwende bereit. Bei der dramatischen Dreisatzniederlage gegen Tomas Machac bei den Miami Open ging er in der Schlussphase schmerzverzerrt zu Boden und hielt sich das linke Sprunggelenk.

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Wie man es vom schottischen Kämpfer kennt, hielt ihn die Verletzung nicht davon ab, weiterzuspielen. Im Tiebreak hatte er schließlich das Nachsehen. Diese Willensleistung wirkte umso beeindruckender, als Murray im Nachgang die Diagnose bekannt gab: vollständiger Riss des vorderen Sprunggelenkbands und nahezu vollständiger Riss des Fersenbeinbands.

Murray deutete Karriereende an

Von einem „längeren“ Ausfall sprach Murray, was „natürlich ein harter Schlag“ sei. Doch nahezu trotzig fügte er an: „Ich werde mit einer Hüfte und ohne Knöchelbänder zurückkommen, wenn die Zeit reif ist.“ Sobald wieder in Großbritannien, werde er bei einem Spezialisten vorstellig und danach entscheiden, wie es weitergeht.

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Wieder einmal Fragezeichen, wieder einmal Spekulationen um die Zukunft des zweimaligen Wimbledonsiegers. Wird er rechtzeitig fit? Erholt er sich überhaupt noch einmal von diesem gesundheitlichen Rückschlag? Und verlängert er im Zweifel seine Karriere zum wiederholten Male?

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Denn eigentlich hatte er nach seinem Achtelfinal-Aus beim ATP-Turnier in Dubai Ende Februar anklingen lassen, es sei „wahrscheinlich, dass er nicht über den Sommer hinaus spielen“ werde. Wie so häufig eine vage Angabe, doch rechneten dieses Mal wirklich viele damit, dass Murray sein Vorhaben in die Tat umsetzt – mit London und Paris als krönendem Abschluss. Die French Open als Generalprobe für Olympia dürften nun sicher ins Wasser fallen.

Murray unterzieht sich zwei Hüft-OPs

Doch die Fans des Schotten, der durch sein aufopferungsvolles Spiel mitriss und dadurch häufig wettmachte, was ihm die restlichen Mitglieder der Big 4 - Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic voraushatten -, sind spätestens seit 2016 die Achterbahn des Andy Murray gewohnt.

Das Jahr, in dem er zum zweiten Mal Wimbledon und Olympia gewann sowie sich bei den ATP Finals gegen Djokovic durchsetzte, beendete der heute 36-Jährige auf Platz eins der Weltrangliste. Schon im Folgejahr - bei seinem Lieblingsturnier war bereits im Viertelfinale Schluss - machten sich jene Hüftprobleme bemerkbar, die ihn für den Rest seines Lebens beschäftigen werden.

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Platz eins war futsch, im Herbst beendete Murray die Saison vorzeitig. Auch 2018 wurde es nicht besser. Zu Jahresbeginn unterzog er sich einer Hüftoperation und plante das Comeback zur Rasensaison. Fit genug für eine Wimbledon-Teilnahme fühlte er sich jedoch nicht. Und die Hoffnungen, dass 2019 alles besser wird, platzten schnell.

Murray spielt unter Schmerzen

Auf einer tränenreichen Pressekonferenz gab Murray das (vorläufige) Ende seiner Karriere spätestens nach Wimbledon bekannt. „Ich bin nicht sicher, ob ich noch vier oder fünf Monate unter Schmerzen spielen kann. Ich möchte es bis Wimbledon schaffen und dann aufhören, aber ich bin nicht sicher, ob ich das machen werde“, sagte er am Rande der Australian Open.

Er könne zwar mit Einschränkungen spielen, aber: „Diese Einschränkungen und der Schmerz verhindern es, dass es mir Spaß macht, mich im Wettkampf zu messen und zu trainieren.“

Ende Januar 2019 verkündete er dann, dass ihm ein Hüftgelenk aus Metall eingesetzt worden sei, das eine Fortsetzung seiner Karriere doch ermöglichen könnte. „Hoffentlich sind meine Schmerzen damit endgültig behoben. Ich hatte meine Karriere gedanklich längst beendet, aber die neue Hüfte hat die ganze Situation vollkommen verändert.“

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Und tatsächlich sorgten die kommenden Monate für neuen Mut bei Murray: An der Seite von Feliciano López gewann er den Doppeltitel in Queens und gab an, die Hüfte bereite keine Probleme mehr. Bei Wimbledon trat er ebenfalls im Doppel sowie im Mixed mit Serena Williams an. Doch bereits im November streikte der Körper erneut, große Teile von 2020 spielte Murray gar nicht.

Murray quält sich

„Ich habe mit vielen Ex-Spielern gesprochen, die gesagt haben: ‚Wenn die Karriere vorbei ist, wird sie durch nichts ersetzt. Also genieße es, solange du kannst, spiele, solange du kannst‘“, sagte er in einem Eurosport-Interview zum Ende der weitestgehend erfolglosen Saison 2021 zu den Gründen, warum er sich und seinen Körper so sehr schinde.

„Ich weiß, dass viele Spieler aufgehört und es irgendwie bedauert haben, weil sie hätten weitermachen können.“ Deshalb wolle er „keinen Stein auf dem anderen“ lassen. „Die Tatsache, dass ich mich trotz Metallhüfte immer noch mit den besten Spielern der Welt messen kann, darauf bin ich stolz. Ich denke, es gibt nur sehr wenige Menschen, die dazu in der Lage wären.“

Und bei allen Tiefs gab es sie immer wieder die Hochs, deretwegen Murray felsenfest der Meinung ist, dass sich alle Mühen lohnen: Finale in Sydney und Stuttgart 2022, spektakuläre Matches bei den Australian Open und in Wimbledon sowie Finale in Doha 2023 – an guten Tagen blitzte immer wieder Murrays Klasse auf.

Nun also die nächste Pause. Nur sechs Wochen könnte sie im idealen Fall dauern, heißt es in englischen Medienberichten. Andernfalls muss sich Murray möglicherweise doch eingestehen, dass sich seine Schinderei nicht mehr lohnt.