Mit einem jungen Perspektivteam ohne große Namen gehen die deutschen Kunstturnerinnen bei den Europameisterschaften in Rimini Anfang Mai an den Start. Bundestrainer Gerben Wiersma nominierte Helen Kevric, Janoah Müller (beide 16), Marlene Gotthardt, Silja Stöhr (beide 15) und Karina Schönmaier (18) für die deutsche Riege.

Prominente Turnerinnen fehlen dagegen wie erwartet im Aufgebot. Die ehemalige Schwebebalken-Weltmeisterin Pauline Schäfer-Betz ist ebenso wenig Teil des Teams des Deutschen Turnerbundes (DTB) wie Ex-Stufenbarren-Europameisterin Elisabeth Seitz. Die 30-Jährige hatte erst am vergangenen Wochenende ihr Comeback nach einem Achillessehnenriss gegeben. Auch Sarah Voss, die wie Schäfer-Betz ihr Einzelticket für die Sommerspiele in Paris bereits sicher hat, steht während ihrer Olympiavorbereitung nicht zur Verfügung.

"Es sind recht unerfahrene Athletinnen mit viel Potenzial. Das Ziel ist trotzdem das Teamfinale", sagte Bundestrainer Wiersma: "Wir haben aber auch das Potenzial für Gerätefinals mit diesen Turnerinnen."

Die zweimalige WM-Teilnehmerin Schönmaier ist die Turnerin mit der meisten internationalen Erfahrung im Team. "Die Freude ist natürlich riesig. Ich habe noch nie eine EM geturnt", sagte Schönmaier: "Ich habe jetzt schon das Gefühl, dass ich ein bisschen Verantwortung habe, aber es ist cool, mit diesem jungen Team den Wettkampf zu bestreiten."

Die Europameisterschaften der Frauen finden vom 2. bis 5. Mai statt. Das Aufgebot der deutschen Männer, die von 24. bis 28. April ebenfalls in Rimini um EM-Medaillen kämpfen, führt Barren-Weltmeister Lukas Dauser an.