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Champions League: Benfica Lissabon steckt in der Krise

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Champions League: Benfica Lissabon steckt in der Krise

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Was ist nur mit Benfica los?

Nach drei Spielen in der Champions League ist Benfica Lissabon noch immer ohne Sieg und ohne eigenen Treffer. Das Überraschungsteam der vergangenen Saison steckt in der Krise, auch wegen prominenter Abgänge.
Nach 13 Jahren bei diversen europäischen Top-Vereinen und einem CL-Titel mit Real Madrid kehrt Ángel Di María zu Benfica Lissabon zurück. Der Argentinier wurde von den Fans herzlich empfangen.
Moritz Thienen
Moritz Thienen

Es läuft aktuell nicht für Benfica Lissabon in der Champions League. In der vergangenen Saison zählte der portugiesische Traditionsverein noch zu den positiven Überraschungen, jetzt steht er mit null Punkten auf dem letzten Rang.

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Die 0:1-Heimniederlage gegen Real Sociedad am dritten Spieltag war der negative Höhepunkt der Champions-League-Krise für das Team des deutschen Trainers Roger Schmidt.

Gerade die Heimstärke im heimischen Estádio da Luz hatte Benfica in den letzten Jahren stark gemacht. Doch in dieser Champions-League-Saison ist davon fast nichts mehr übrig. Nach dem 0:2 gegen RB Salzburg war es bereits die zweite Heimniederlage.

Da das Team von Roger Schmidt zudem mit 0:1 bei Inter Mailand unterlag, scheint das Ausscheiden in der Gruppenphase schon nach drei Spieltagen besiegelt. Sieben Punkte liegt Benfica schon hinter den zweitplatzierten Italienern.

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Champions League: Benfica stürmte überraschend ins Viertelfinale

Gegen jene Mailänder endete in der vergangenen Saison Benficas fantastischer Lauf im Viertelfinale der Champions League. Mit 3:5 in Addition aus Hin- und Rückspiel musste man sich dem späteren Finalisten geschlagen geben.

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In den Monaten zuvor bot Benfica aber begeisternden Offensiv-Fußball, der die Fans vom ersten nternationalen Triumph seit 1961 träumen ließ.

Sage und schreibe 26 Tore erzielte Benfica unter ihrem damals neuen Trainer Roger Schmidt in zehn Champions-League-Spielen, die Gruppe mit Paris Saint-Germain, Juventus Turin und Maccabi Haifa überstanden die Portugiesen souverän als Gruppensieger.

Dabei gewannen sie beide Spiele gegen Juventus und spielten gegen das Star-Ensemble von Paris zweimal Unentschieden. Wegen des besseren Torverhältnisses landete Benfica auf dem ersten Platz und schaltete danach auf dem Weg ins Viertelfinale den FC Brügge souverän (2:0, 5:1) aus.

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Benfica schien unter Schmidt auch auf europäischer Ebene wieder ein großer Verein zu sein, der neben den zahlreichen Titeln in Portugal auch in der Champions League für Furore sorgen kann.

Benficas Offensive hat Ladehemmung

Doch davon kann in der Zwischenzeit keine Rede mehr sein. In einer mit Inter Mailand, Real Sociedad und RB Salzburg für Benfica durchaus machbaren Gruppe hagelte es drei Niederlagen aus drei Spielen.

Gerade die in der vergangenen Saison so hochgelobte Offensive stockt bei den Portugiesen, bisher blieb man in drei Spielen gar ohne eigenen Treffer.

Die Top-Torjäger der vergangenen Saison haben aktuell noch akute Ladehemmung. Sowohl Joao Mario (sechs Treffer - allerdings fünf davon vom Elfmeterpunkt) als auch Rafa (fünf Treffer) trafen noch gar nicht.

Abgänge von Enzo, Grimaldo und Ramos nicht zu ersetzen

Eine weitere Erklärung für die Ladehemmung im Angriff könnten die Abgänge verschiedener Schlüsselspieler sein.

Während der Wechsel des Mittelfeldstrategen Enzo Fernández, der bereits im Winter für 121 Millionen zum FC Chelsea gewechselt war, in der Rückrunde noch kompensiert werden konnte, fehlt er in der aktuellen Saison an allen Ecken und Enden.

Gleiches gilt für Linksverteidiger Alejandro Grimaldo, der aktuell nach seinem ablösefreien Wechsel in der Bundesliga bei Bayer Leverkusen für Furore sorgt. Der Spanier war auch bei Benfica in der vergangenen Champions-League-Saison mit zwei Toren und fünf Vorlagen ein wichtiger Faktor in der Offensive.

Jan-Niklas Beste und Alex Grimaldo zaubern mit dem ruhenden Ball und zeigen gleich mehrmals, wie schön sie Freistöße verwandeln können.
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Freistoßkönige der bisherigen Saison: Jan-Niklas Beste und Alejandro Grimaldo

Zudem verließ mit Mittelstürmer Goncalo Ramos, der im Sommer zu Paris Saint-Germain wechselte, der wohl wichtigste Spieler der Offensive Lissabon. Der portugiesische Nationalspieler erzielte in der vergangenen Champions-League-Saison zwar nur drei eigenen Treffer, schaffte mit seiner Spielweise aber immer wieder geschickt Räume für seine Mitspieler und legte drei Treffer auf.

Außer Di Maria enttäuschen alle Neuzugänge

Sein Nachfolger Arthur Cabral, der für 20 Millionen vom AC Florenz kam, kann diese Lücke bei Weitem nicht füllen. In der Champions League steht bei ihm die Null, aber auch in der heimischen Liga ist der Brasilianer noch ohne Tor.

Ähnlich durchwachsen sind die Leistungen des neuen Linksverteidigers David Jurasek, der für 14 Millionen von Slavia Prag nach Lissabon wechselte und bisher Grimaldo nicht ersetzen kann. Bisher steht der Tscheche nach acht Einsätzen noch ohne Scorerpunkt da.

Der einzige Lichtblick für Benfica ist aktuell Rückkehrer Ángel Di María. Der mittlerweile 35 Jahre alte Weltmeister ist der Toptorjäger mit sechs Treffern aus neuen Pflichtspielen.

Gerade in der heimischen portugiesischen Liga überzeugt der Argentinier mit fünf Treffern und zwei Vorlagen aus sechs Einsätzen.

Schmidt unter Druck! Meisterschaft fast Pflicht

Mit dieser Ausbeute und vielen wichtigen Toren sorgte Di Maria so fast im Alleingang dafür, dass Cheftrainer Schmidt noch nicht völlig in der Kritik steht.

Denn in der Meisterschaft konnte Benfica nach der Auftaktniederlage gegen Boavista Porto die folgenden sieben Spiele gewinnen. So liegt man in der Tabelle aktuell mit einem Punkt hinter dem Stadtrivalen Sporting auf Rang zwei.

Alles andere als eine Titelverteidigung wäre für Benfica eine herbe Enttäuschung, gerade wenn man die bisher schwache Champions-League-Saison betrachtet.

Aber vielleicht kommt auch alles anders: Selbst in der Champions League könnte Benfica theoretisch noch weiterkommen oder zumindest die Europa League erreichen (aktuell drei Punkte Rückstand auf den Dritten Salzburg). Doch dafür müssen die Portugiesen schleunigst zu ihrem begeisternden Fußball der vergangenen Saison zurückfinden.