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Ist der FC Bayern wirklich besser ohne Kimmich?

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Ist der FC Bayern wirklich besser ohne Kimmich?

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Brisante Kimmich-These im Check

Der FC Bayern siegt auch ohne Joshua Kimmich deutlich bei Borussia Dortmund. Ist der deutsche Rekordmeister wirklich besser ohne seinen Mittelfeldmotor? Die Zahlen sprechen eher dagegen.
Nach Pokal-Aus des FC Bayern München wird Joshua Kimmich von Fans des 1. FC Saarbrücken verhöhnt.
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Auch ohne die Dienste von Joshua Kimmich hat der FC Bayern am Samstag einen beeindruckenden 4:0-Sieg bei Borussia Dortmund gefeiert. Die Geschicke im Münchner Mittelfeld lenkte das Duo Leon Goretzka und Konrad Laimer - und löste seine Aufgabe mit Bravour.

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Kimmich war nach seinem Platzverweis gegen Darmstadt 98 zum Zuschauen verdammt, sah deshalb nur von außen, wie sich die beiden Mittelfeldspieler im Zentrum nahezu perfekt ergänzten. Ist das neue Erfolgsdoppel also zukunftsfähig - und befördert es Kimmich gar längerfristig auf die Bank?

„Ist es ohne Kimmich vielleicht eine bessere Mannschaft?“, fragte auch Sky-Experte Didi Hamann am Sonntag und brachte es damit auf den Punkt. „Ich habe mit einigen Leuten gesprochen und viele Bayern-Fans sagen: Jetzt ist der Kimmich draußen, jetzt läuft es besser.“

Bayern feiert zehnten Sieg ohne Kimmich

Ist dem wirklich so? Fakt ist: Ohne Kimmich weist der FC Bayern in den vergangenen beiden Bundesliga-Partien ein Torverhältnis von 12:0 auf. Doch nicht nur gegen Darmstadt und Dortmund gelang es den Münchnern, ihren Mittelfeld-Leader erfolgreich zu ersetzen. In den vergangenen zehn Partien ohne Joshua konnte der Rekordmeister immer gewinnen.

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„Das war mit Abstand das beste Spiel, seit Tuchel da ist - und das war ohne Kimmich“, führte Hamann aus. „Wie sagst du Laimer oder Goretzka, dass sie jetzt am Mittwoch nicht spielen? Ich glaube, dass es jetzt unheimlich schwer ist, dieses Mittelfeld-Duo auseinanderzureißen.“

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Geht es nach Hamann, wird es für Kimmich also nicht leicht, sich wieder in die Bayern-Startelf zu spielen. Dabei hat der DFB-Star auch schlagkräftige Argumente auf seiner Seite, die ihn für Tuchel unverzichtbar machen dürften.

Kimmichs Eckball-Statistik verblüfft

Nicht ohne Grund feierte Kimmich in den vergangenen acht Jahren als Stammkraft jeweils den Gewinn der deutschen Meisterschaft. Auch in dieser Saison stand er an den ersten neun Spieltagen immer in der Startelf und war maßgeblich daran beteiligt, dass die Bayern nur in Leipzig und gegen Tabellenprimus Leverkusen Punkte liegen ließen. Auch in der Champions League spielte Kimmich dreimal über die volle Distanz - die Bilanz: drei Spiele, drei Siege.

Bei Bayern ist Kimmich außerdem für die Standardsituationen verantwortlich - und hier ist seine Statistik deutlich besser als ihr Ruf. Ligaweit schlägt Kimmich bislang die drittmeisten Ecken (45 - nur Heidenheims Beste und Mönchengladbachs Honorat schlugen mehr), wovon zwei in einen Treffer mündeten. Vergangene Saison führten sieben seiner Eckbälle zu Toren - Saisonbestwert!

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Insgesamt hatten in der Bundesliga bereits 38 seiner Ecken ein Tor zur Folge, was einen Rekord seit Erfassung der Daten im Jahr 1992 darstellt. Der vorherige Rekordhalter ist ausgerechnet einer seiner größten Kritiker: Mario Basler hat Kimmichs Ecken seit Längerem im Visier. Fest steht jedoch: Kimmich schlug in weniger Bundesligaspielen mehr Ecken mit Torerfolg als Basler selbst.

Laufmonster Kimmich

Auch aus dem Spiel heraus ist Kimmich enorm wichtig für seine Mannschaft. In dieser Saison war er nach den Offensiv-Stars Leroy Sané, Harry Kane und Kingsley Coman an den viertmeisten Torschüssen beteiligt, gab dabei selbst zwölf Torschüsse und 22 Torschussvorlagen ab. Für einen eigenen Treffer hat es noch nicht gereicht, immerhin stehen ihm schon drei Assists zu Buche.

Im Vergleich zu seinen Mittelfeld-Kollegen ist der 28-Jährige auch zweikampfstärker, gewann in der laufenden Saison 55 Prozent seiner direkten Duelle. Goretzka (51 Prozent) und Laimer (46 Prozent) fallen in dieser Kategorie etwas ab. Läuferisch kann Kimmich bei Bayern niemand etwas vormachen, mit durchschnittlich 12,1 Kilometern pro Partie spult er den Bayern-Bestwert ab.

Auch im kommenden Liga-Heimspiel gegen Zweitliga-Meister Heidenheim wird Kimmich noch ein letztes Mal rotgesperrt fehlen. Erst beim Auswärtsspiel in Köln nach der Länderspielpause darf der 28-Jährige wieder beweisen, warum die Bayern vielleicht doch nicht auf ihn verzichten sollten.