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Nach Champions League-Fauxpas: Real Madrid und die UEFA weiter auf Kriegsfuß

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Nach Champions League-Fauxpas: Real Madrid und die UEFA weiter auf Kriegsfuß

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Der Krieg zwischen Real und der UEFA

Spätestens seit den Super-League-Plänen ist das Verhältnis zwischen Real Madrid und der UEFA mehr als angespannt. Die Auslosung der Champions League befeuert den Zoff.
Die Auslosung des Champions League Achtelfinals musste wegen zahlreicher Pannen wiederholt werden. Besonders Real Madrid hadert mit der erneuten Auslosung und erwägt rechtliche Schritte zu ziehen.
Bjarne Lassen
Bjarne Lassen

„Überraschend, bedauerlich und schwer zu verstehen“ - Real Madrids Vereinssprecher Emilio Butragueño ließ nach der wiederholten Auslosung der Champions-League-Achtelfinalpartien Dampf ab.

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Im ersten Anlauf hatten die Blancos den portugiesischen Rekordmeister Benfica Lissabon zugelost bekommen, ehe im weiteren Verlauf der UEFA insgesamt drei Pannen unterliefen. Anschließend wurden die Duelle erneut ausgelost. Zum Bedauern Madrids lautete der neue Gegner Paris Saint-Germain.

Das Problem aus Madrider Sicht. Benfica gegen Real war die erste zugeloste Paarung. Bis dato war noch alles rechtens verlaufen, die groben Fehler wurden erst im Anschluss begangen. Nach langer Überlegung verzichtet Real aber nun offenbar auf einen Einspruch vor dem CAS.

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Die verkorkste Auslosung verschärft den Disput zwischen Real Madrid und dem europäischen Fußballverband UEFA, der bereits seit April 2021 öffentlich zugange ist. Die spanische Zeitung Marca schrieb von der „neuesten Episode im Krieg Real Madrid gegen die UEFA“.

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Super League als Auslöser

Am 19. April hatten Real Madrid und elf weitere europäische Top-Klubs bekannt gegeben, eine eigene Liga mit dem Namen „Super League“ ins Leben rufen zu wollen. Das Turnier sollte die Champions League ersetzen und die Welt des Fußballs revolutionieren. Ab diesem Zeitpunkt begann ein erbitterter Kampf zwischen der UEFA und den ‚Blancos‘.

Zu Beginn des Projekts hofften die Gründungsmitglieder mit der UEFA und der FIFA zusammen arbeiten zu können, um „die besten Lösungen für die Super League und den gesamten Weltfußball zu finden“, wie es in der Gründungsmitteilung hieß. Aleksander Čeferin, Chef der UEFA, verstand dies allerdings als direkten Angriff auf den Weltfußball.

Nachdem sich neun der zwölf Gründungsklubs aus der Super League zurückgezogen hatten, hielten lediglich Real Madrid, der FC Barcelona und Juventus Turin an ihrer Idee fest. Seitdem ist die Beziehung zur UEFA höchst angespannt.

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Čeferin droht Real Madrid

Die Diskrepanz zwischen der UEFA und Real wurde schließlich so groß, dass der Zoff zwischen den Parteien auch vor Gericht ausgetragen wurde. „Die betreffenden Vereine können in keinem anderen Wettbewerb auf nationaler, europäischer oder internationaler Ebene spielen. Zudem könnte ihren Spielern die Möglichkeit genommen werden, ihre Nationalmannschaften zu vertreten“, sagte die UEFA, die Real Madrid mit einem Ausschluss aus sämtlichen Wettbewerben drohte.

Im weiteren Verlauf hatte Čeferin die drei übrigen Klubs ins Visier genommen und öffentlich angegriffen. Die UEFA prüfte sogar die Möglichkeit, dass Madrid das Champions League-Halbfinale in der vergangenen Saison nicht bestreiten dürfe, was aufgrund vertraglicher Rahmenbedingungen allerdings nicht durchsetzbar war.

„Es besteht eine kleine Möglichkeit, dass das Halbfinale gegen Chelsea nicht stattfindet. Jedoch würden die Fernsehsender Schadensersatz verlangen, wenn nicht gespielt wird“, sagte der UEFA-Boss, fügte aber hinzu: „In Zukunft wird es ein bisschen anders sein“.

UEFA bekommt PSG zur Unterstützung

Čeferin suchte anschließend Verbündete gegen Real Madrid und wurde ausgerechnet bei Paris Saint-Germain fündig. Madrid-Feind und PSG-Präsident Nasser Al Khelaifi wurde zum Präsidenten der European Club Association (ECA), einer Organisation, die den europäischen Vereinsfußball schützen und fördern soll. Juve-Präsident Andrea Agnelli hatte diese Position zuvor inne.

Seit der Ernennung Al-Khelaifis stehen die Präsidenten der UEFA und von PSG regelmäßig in Kontakt. Der französische Hauptstadt-Klub, verärgert über den Fall Mbappé, hoffte zur neuen Saison auf einen Ausschluss Madrids aus der Champions League, was aus rechtlicher Sicht nicht realisierbar war. Nun treffen beide Vereine auf dem Spielfeld aufeinander, nachdem Real zuvor Benfica Lissabon als Gegner zugelost bekam.

Pérez: „Werden nicht nachgeben“

Auf der letzten Mitgliederversammlung wurde Real-Präsident Florentino Pérez deutlich.

„Die Klubs werden bedroht, der Präsident der UEFA beleidigt öffentlich die Präsidenten der beteiligten Klubs. Sie würden alles tun, um die Super League zu verhindern, ob durch öffentlichen Druck oder Drohungen. Wir müssen die UEFA wohl daran erinnern, wer Real Madrid ist. Wir erhalten bereits seit zwei Jahren Drohungen von der UEFA wegen der Super League, aber wir werden nicht nachgeben“.

Der Auslosungs-Fauxpas ist mit ziemlicher Sicherheit nur das nächste, aber nicht letzte Kapitel des Krieges zwischen Real Madrid und der UEFA.