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Darts-WM 2024: Sensationsmann fordert Clemens - auf den Spuren einer Legende

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Darts-WM 2024: Sensationsmann fordert Clemens - auf den Spuren einer Legende

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Auf den Spuren einer Legende

Der Auftaktgegner von Gabriel Clemens sorgt für die bisher vielleicht größte Überraschung der Darts-WM. Man Lok Leung eifert einer großen Legende nach.
Man Lok Leung spielt bei seiner Erstrundenpartie gegen Gian van Veen groß auf und wirft elf Mal das Maximum!
Stefan Junold
Stefan Junold

Wenn der Ally Pally lauter ist als bei Fallon Sherrock, muss etwas Besonderes passiert sein. Dies war am Montagabend definitiv der Fall. (Alle Spiele der Darts-WM LIVE bei SPORT1)

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Die Zuschauermenge explodierte förmlich, ebenso wie der Protagonist, der für jene Ekstase verantwortlich zeichnete. Man Lok Leung sprang wild auf der Bühne des Alexandra Palace herum und brüllte seine Freude heraus.

Der junge Hongkonger hatte soeben für die vielleicht größte Überraschung der diesjährigen Darts-WM und eine der besten Leistungen eines asiatischen Teilnehmers überhaupt in der Geschichte der PDC gesorgt.

Leung: „Ich fühle nichts“

Leung warf den hoch gehandelten Shootingstar Gian van Veen trotz 0:2-Rückstands in der 1. Runde mit 3:2 in Sätzen raus und begeisterte dabei mit elf (!) 180ern (Erstrundenrekord seit der Umstellung auf 96 Teilnehmer und das Format Best-of-5-Sets sowie eines Debütanten) sowie einem Drei-Dart-Average von 96,26 Punkten.

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„Ich fühle nichts, weil ich so aufgeregt bin“, versuchte der 24-Jährige seine Gefühlswelt bei SPORT1 in Wort zu fassen: „Ich bin so glücklich, ich hätte nie gedacht, dass ich das Spiel gewinnen könnte.“

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Leung feierte ein mitreißendes Debüt im Ally Pally, nichts zu spüren von Nervosität oder Respekt vor dem ersten Auftritt auf der größten Darts-Bühne der Welt.

Niederlage beim World Cup gegen Deutschland

Doch wo kommt dieser Sensationsmann auf einmal her? Leung ist bislang kaum in Erscheinung getreten auf dem europäischen PDC-Circuit. Lediglich beim World Cup of Darts bekam ihn das hiesige Publikum zu sehen, als er mit seinem Partner Lok Yin Lee in der Vorrunde ausschied und dabei dem deutschen Duo 0:4 unterlag.

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In Asien hingegen wird „Hugo“ als Shootingstar gefeiert. Im ablaufenden Jahr fuhr er drei bedeutende Titel auf der PDC Asian Tour ein, qualifizierte sich so auch für die Weltmeisterschaft.

Dass er dort eine derartige Weltklasse-Performance hinlegte, kommt dann doch überraschend. Sein Gesamt-Average im Jahr 2023 beläuft sich auf gut 86 Punkte.

Bemerkenswert: Laut Darts Orakel gelangen ihm bei seinem WM-Debüt ebenso viele Maxima wie in seinen 22 vergangenen Spielen und 122 Legs auf der Asian Tour - ein Beleg für seine extreme Leistungsexplosion.

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Q-School kommt noch nicht in Frage

Zumeist spielt man in seiner Heimat eher mit Softdarts, doch die Steeldart-Szene wird immer größer. Die Asian Tour umfasst inzwischen 24 Turniere pro Saison.

Unter anderem deshalb kommt es für Leung vorerst nicht in Frage, in der Q-School anzutreten und sich eine Tourkarte für die PDC-Tour in Europa zu erspielen. Außerdem sei es für ihn zu teuer, die Reisen und die Lebensumstellung zu finanzieren.

„Ich weiß aber, dass ich sehr gut spielen kann. Wenn ich mein Spiel noch weiter steigere, kann ich mir künftig vorstellen, zur Q-School zu gehen“, betonte Leung auf der Pressekonferenz nach seinem Sieg gegen van Veen.

Warum Leung mit unterschiedlichen Flightfarben spielt

Bis dahin wird der Youngster weiter seiner Arbeit als Verkäufer und Berater in einem Dartshop nachgehen. Dort hat er die Möglichkeit immer an die Scheibe zu gehen, wenn keine Kunden anwesend sind, verriet er auf SPORT1-Nachfrage. Dabei erzählte Leung auch, dass er jeden Tag zwischen drei und vier Stunde trainiere.

Bei der Farbwahl seiner Pfeile ist der Viertelfinalist der Junioren-WM 2022 kurios unterwegs. Er spielt zwei Darts mit schwarzen Schäften und Flights sowie einen mit pinkfarbenen.

„Weil ich pink mag, aber viele Leute kaufen diese Farbe nicht, deswegen ist schwarz auch dabei“, erklärte Leung lachend.

Man Lok Leung wirft gegen Gian van Venn elf Mal die 180. Anschließend versucht er zu erklären, was sein Erfolgsrezept war.
02:20
Darts WM 2024: Man Lok Leung erklärt: So kam es zur 180er-Show

Auf den Spuren von Legende Paul Lim

Seine Vorbilder sind Legende Paul Lim und Lourence Ilagan. Der Singapurer und der Philippiner haben das asiatische Darts geprägt wie kaum ein anderer, nahmen 14 bzw. acht Mal an der PDC-WM teil.

Leung ist auf dem besten Weg, ihnen nachzueifern. Den nächsten Schritt will er am Donnerstag in der 2. Runde gehen. Dann trifft er im dritten Match der Abendsession auf Gabriel Clemens, den er ebenso wie Martin Schindler vom World Cup in Frankfurt vergangenen Juni kennt. (PDF-Spielplan zur Darts WM 2024 zum Herunterladen)

„Ich weiß, dass er ein sehr guter Spieler ist. Deswegen weiß ich, dass ich mein Bestes geben muss“, blickt Leung auf seine Aufgabe gegen den Halbfinalisten des Vorjahres voraus.

Freunde fiebern mitten in der Nacht mit

Selbstverständlich geht der „German Giant“ als Favorit in die Partie, wird aber gewarnt sein angesichts der sportlichen Explosion des Hongkongers.

Dieser wird sich der nächtlichen Unterstützung in seiner Heimat wieder sicher sein können. „Dort ist es vier Uhr, viele Freunde haben zugeschaut. Ich wollte gewinnen, damit ich sie nicht enttäusche“, meinte Leung nach seinem Auftakt-Coup.

Nicht nur in der asiatischen Metropole wäre die Ekstase bei einem erneuten Erfolg ihres Helden riesig, auch der Ally Pally würde vermutlich völlig eskalieren.