Der Biathlon-Sport steht vor einer radikalen Änderung, die zu massiven finanziellen Einschnitten führen könnte.
Biathlon-Kampf gegen drohendes EU-Verbot
Der Grund ist die bisher genutzte Munition, die zu großen Teilen aus Blei besteht. So kündigte die europäische Chemikalienbehörde ECHA bereits vor drei Jahren an, Blei in Geschossen, Kugeln und Angelzubehör zu beschränken.
Damit sollen „die Risiken für die menschliche Gesundheit und die Umwelt“ verringert werden. So sind Blei und Bleigemische laut diverser Studien extrem schädlich für Mensch und Tier.
Dementsprechend wird in mehreren Ausschüssen der Europäischen Union ein mögliches Verbot diskutiert. Wenn es nach dem Vorschlag der ECHA geht, könnten in den kommenden 20 Jahren 630.000 Tonnen Blei eingespart werden. Das wäre ein Rückgang von 72 Prozent.
IBU kritisiert Vorschläge der EU
Anfang 2023 sollen die wissenschaftliche Ergebnisse an die EU-Kommission übermittelt werden. Doch schon jetzt geht im Biathlon, die davon betroffen wäre, die Angst um.
So werden als mögliche Optionen zur Reduzierung der Blei-Emission spezielle Auffang-Kammern oder Sandbehälter am Schießstand genannt.
Damit ist der Weltverband IBU aber nicht zufrieden. „Der Konsultationsentwurf ist fehlerhaft und basiert teilweise auf der falschen Grundlage. Es wurden nur zwei Maßnahmen bewertet, aber es gibt viele andere Methoden zum Auffangen des Bleis“, erklärten sie dem norwegischen Rundfunksender NRK.
Sollte der Vorschlag dennoch umgesetzt werden, sieht der norwegische Verband eine schwere Krise auf den Sport zukommen. „Unsere Befürchtung ist, dass die Folgen der Maßnahmen so groß sein werden, dass unsere 163 Vereine diese Einführung innerhalb von fünf Jahren finanziell nicht bewältigen können und daher ihre Aktivitäten reduzieren müssen“, schildert Präsident Christian Gedde-Dahl.