Bis vor einigen Jahren war sie eine der größten Ski-Hoffnungen des Landes - vor Beginn des Weltcup-Winters hat sie nun allerdings mit nur 26 Jahren Schluss gemacht und ein neues Leben begonnen.
Aus mit 26: „Keine Träne vergossen“
Die Schweizer Slalom-Spezialistin Carole Bissig hat ihre Wintersport-Karriere beendet und arbeitet nun als Hotel-Rezeptionistin.
Bissig zollte mit ihrer Entscheidung den Folgen einer schweren Verletzung Tribut, die ihre sportliche Entwicklung schon seit Jahren ausgebremst hatte. Mit dem Einschnitt, den sie nun gemacht hat, ist sie trotzdem im Reinen: „Bis jetzt habe ich noch keine Träne vergossen. Und sollte dies noch der Fall sein, werden es Freudentränen sein“, sagte sie dem Boulevard-Blatt Blick.
Carole Bissig von Bandscheibenvorfall ausgebremst
Bissig hatte im Winter 2017/2018 ihr Weltcup-Debüt gefeiert und wurde am Ende der Saison 34. im Slalom-Weltcup. Im selben Jahr wurde sie auch Schweizer Vize-Meisterin in ihrer Paradedisziplin.
2019 zog sich Bissig dann aber einen Bandscheiben-Vorfall zu, dessen Folgen sie sportlich nachhaltig zurückwarfen. Es sei ihr „nie mehr gelungen, konstant ans Limit zu gehen“, muss sie nun festhalten.
Therapie-Wahl hatte einen Nachteil
Eine Rolle spielte dabei womöglich auch die Art der Therapie, die Bissig wählte: Sie entschied sich damals gegen den Rat der Ärzte und verzichtete auf die Einnahme von Valium und Morphium, zog eine konservative Behandlung vor, durch die sie sechs Monate später schmerzfrei war. Das Problem: Bissigs Körper-Balance war nicht mehr dieselbe, sie verlor sportlich den Anschluss.
Carole Bissig, Schwester des ebenfalls im Alpin-Weltcup aktiven Semyel Bissig, bereut ihren Entschluss dennoch nicht: „Ich wollte meine Gesundheit nicht aufs Spiel setzen - dafür habe ich nun in meinem neuen Leben keine Beschwerden.“
Bissig fuhr insgesamt 23 Weltcup- und 101 Europacuprennen. Ihre beste Platzierung im Weltcup war Rang 17 beim Slalom von Kranjska Gora 2018.