Die Geschichte der Strauss Prime League ist um ein modernes eSports-Märchen reicher.
Prime League: NNO goes 1st Division!
© NoNeedOrgaV10 via Twitter
No Need Orga, kurz NNO, steigt aus der zweiten in die höchste Division der besten heimischen League-of-Legends-Liga auf!
NNO: Die fünf Freunde der deutschen eSports-Szene
Das Team, bestehend aus Niklot „Tolkien“ Stüber, Mohammed „Agurin“ Kocac, FrederiK „NoWay“ Hinteregger, Daniel „Broeki“ Broekmann und Lukas „Karni“ Steininger, ist dabei mehr ein Zusammenschluss aus fünf Freunden als professionelle eSports-Organisation.
Zwar haben alle fünf mehr (Tolkien hat immerhin mehrmals die Prime League gewonnen) oder weniger große Erfahrung im kompetitiven Bereich. Wer während des Drafts eines entscheidenden fünften Spiels einer offiziellen Liga-Playoff-Partie passende Counter-Picks googeln muss, kann den Anschein erwecken, die ganze Sache zumindest nicht zu 100 Prozent ernst zu meinen.
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Und genau das ist es, was die fünf Freunde von NNO genauso einzigartig wie sympathisch erscheinen lässt.
Statt 24/7 Teamtraining und Try-Hard-Mentalität unterhält der eine, NoWay, „nebenbei“ einen der erfolgreichsten deutschen Twitch-Kanäle mit über einer halben Million Follower. Der nächste, Broeki, ist eigentlich Mädchen für alles bei Eintracht Spandau. Der Rest, mit Ausnahme von Agurin), findet man in regelmäßigen Abständen an diversen Caster-Desks wieder.
Dass alle fünf vor allem im Teamverbund aber auch Skill-technisch einiges auf dem Kasten haben, lässt NNO auf den heimischen Sympathie-Skalen vieler deutschsprachiger Szenekenner weit oben rangieren.
Entsprechend groß war die Freude innerhalb der Community, als es das Team auch im Summer Split gerade so noch in die Playoffs der zweiten PL-Division schaffte.
Prime League Div. 2: Ein modernes eSports-Märchen
Als Saison-Sechster im Lower-Bracket gestartet, räumten Tolkien und Co. zunächst das Karlsruher Uniteam von KIT SC SmartWe, Sprout und die Frankfurter Eintracht aus dem Weg. Im Finale kam es dann zur Neuauflage des Endspiels aus dem vergangenen Spring Split: Die Hertha aus Berlin wartete.
Doch während die Hauptstadt-Vertreter die Frühlings-Ausgabe noch mit 3:0 für sich entscheiden konnten, waren es im vergangenen Sommer NNO, die am Ende nach einem 3:2 ganz oben standen. Logischerweise waren beide Teams am Ende der Saison diejenigen, die sich durch ihre guten Ergebnisse ein Ticket für die Relegation sichern konnten.
Dort traf man auf die schlechtesten Vertreter der ersten Division. In diesem Jahr PENTA 1860 und WAVE Esports. Da Erstgenannte aufgrund erheblicher finanzieller Versäumnisse schon vorab disqualifiziert waren, gab es also zwei Spots für drei Bewerber.
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Während WAVE die Sache schnell klarmachte, sich mit jeweils zwei 3:1-Siegen gegen die beiden Division-2-Vertreter durchsetzte und so die Liga hielt, kam es abermals zum großen Showdown zwischen NNO und Hertha.
Die Sache schien schnell klar zu sein. Die Berliner gewannen die ersten beiden Spiele recht deutlich und waren in der Best-of-Five-Serie entsprechend nur noch einen Sieg vom ersehnten Aufstieg in die erste Division entfernt.
Doch die Rechnung wurde ohne die fünf Freunde gemacht. Vor allem Tolkien wollte es noch einmal wissen und ab Spiel drei hatte sich dann auch der Rest des Teams an den überragenden Leistungen des Top-Laners hochgezogen.
Spiel drei, vier und fünf gingen allesamt an NNO, der Reverse Sweep war perfekt! Genauso perfekt wie der Miracle Run von Platz sechs der zweiten Division, über den Gewinn dieser, bis hin zum Aufstieg in die höchste deutschsprachige Spielklasse.
Und das neuste eSports-Märchen war (vorerst) zu Ende geschrieben.