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Nationalmannschaft: Müller? "Haben andere Baustellen"! SPORT1-Kolumne von Stefan Effenberg

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Nationalmannschaft: Müller? "Haben andere Baustellen"! SPORT1-Kolumne von Stefan Effenberg

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Müller? „Haben andere Baustellen“

Stefan Effenberg äußert sich zum Zustand der DFB-Elf nach der Pleite gegen Ungarn. Auch zur Debatte um fehlende Führungsspieler nimmt der SPORT1-Experte Stellung.
Die Probleme bei der Nationalmannschaft sind trotz Trainerwechsel immer noch allgegenwärtig. Es zeigt sich immer mehr, dass es sich bei den Problemen des DFB um individuelle Probleme handelt.
Stefan Effenberg
Stefan Effenberg

Hallo Fußball-Freunde,

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Das 0:1 der deutschen Nationalmannschaft gegen Ungarn war ernüchternd, allerdings standen vor dieser Niederlage ja schon drei Unentschieden. Die Kurve geht generell eher nach unten.

Ilkay Gündogan kritisierte nach der Partie, einige seiner Teamkollegen hätten in diesem Spiel den Ball nicht gewollt. Ich kann nur betonen: Den Ball nicht zu wollen, ist auf dem Niveau das Schlimmste, was es gibt. Ich hoffe, das ändern sie jetzt.

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Die DFB-Profis waren nach dem Ungarn-Spiel sehr selbstkritisch. Ich muss aber auch sagen: Ich habe so ein Spiel lieber kurz vor einer WM als währenddessen. Hansi Flick kann jetzt noch gewisse Dinge ändern. Das wird er auch tun. Er war aber auch kritisch mit den Spielern, dass diese sich hinterfragen und an Defiziten arbeiten müssen. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)

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Kimmich und Gündogan sind zu ähnlich

Dafür haben sie noch Zeit. Ich habe keine Angst, aber die Warnglocken sind an. Die Zeit der Experimente ist vorbei.

Ich gehe davon aus, dass wir gegen England eine andere Nationalmannschaft sehen werden, in Sachen Aufstellung und auch im Spiel selbst – viel aggressiver. Timo Werner ist noch nicht bereit, über 90 Minuten zu spielen. Da wird es Veränderungen geben müssen.

Meine persönliche WM-Elf sieht aktuell so aus: Ich würde mit Kai Havertz als klare Neun ein bisschen Physis hineinbringen. Diese Position liebt er und hat er auch bei Chelsea ausgefüllt. Er hat die Physis – genau wie Leon Goretzka auf der Doppelsechs. Joshua Kimmich und Ilkay Gündogan sind zu ähnliche Spieler. Goretzka ist offensiver ausgerichtet.

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Jonas Hofmann würde ich nicht auf der rechten Seite hinten verbrennen, ich würde ihn rechts vorne aufstellen, er hat die großen Stärken in der Offensive.

Thomas Müller und die Problematik der Nationalmannschaft wird im STAHLWERK Doppelpass zum Streitthema - besonders zwischen Stefan Effenberg und Mario Basler.
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STAHLWERK Doppelpass: Wegen Müller - Hitzige Diskussion zwischen Basler und Effe

Flick hat ja gesagt, dass die Tür für alle offen ist. Ich bin der Meinung, dass Mats Hummels in dieser Saison extrem fit wirkt, dementsprechend auch auf einem hohen Niveau spielt. Gegen Manchester City hat er sehr stark performt. Er ist eine Persönlichkeit, ist für mich in der Spieleröffnung der beste Innenverteidiger. Er braucht die hundertprozentige Fitness. Die hat er aktuell. Wenn er die Leistung, die er jetzt gerade zeigt, hält, ist er aus der Nationalmannschaft nicht wegzudenken. (DATEN: Gruppen und Tabellen der WM)

Wir haben andere Baustellen als Müller

Thomas Müller ist für mich weiter unantastbar - auch bei den Bayern. Die Vorlagen gibt er, sie werden halt nur nicht reingemacht. Er ist ein Spieler mit einem unglaublichen Standing, eine große Persönlichkeit, hat alles gewonnen. Er weiß, wie solche Turniere gespielt werden. Wir haben in der Nationalmannschaft und bei Bayern andere Baustellen als Müller. Ich würde mir eher über einen Werner oder Gnabry Sorgen machen. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der WM)

Bei der WM habe ich zwei Topfavoriten: Argentinien – die sind unfassbar stark - und auch Brasilien. Wir dürfen uns aber nicht verstecken. So ein Spiel wie am Freitag braucht man vielleicht auch nochmal, um gewisse Dinge zu verändern. Das sagt aber auch nicht aus, dass die WM jetzt schlecht läuft. Italien wurde vor kurzer Zeit Europameister, ist nun gar nicht dabei. Im Fußball kann es sehr schnell gehen.

Die Debatte um fehlende Führungsspieler in der Nationalmannschaft kann ich derweil nicht nachvollziehen. Wir haben Führungsspieler mit Manuel Neuer, Kimmich, Müller, auch mit Goretzka. Die sind aktuell vielleicht nicht bei 100 Prozent. Die Aufgabe ist, dahin zukommen. Die Qualität, um den Titel mitzuspielen, haben wir.

Bis bald,

Euer Stefan Effenberg.

Stefan Effenberg hat 2001 mit dem FC Bayern die Champions League gewonnen. Mit den Bayern und Borussia Mönchengladbach wurde er zudem mehrmals Deutscher Meister und Pokalsieger. Seit Sommer 2018 gehört der 54-Jährige zum festen Experten-Team des STAHLWERK Doppelpass.

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