Die meisten Menschen genießen das warme Wetter, die Stars des Ski-Zirkus aber zieht es schon im Sommer an Orte, an denen winterliche Bedingungen herrschen - noch zumindest.
Erschreckende Worte von Shiffrin
Am Feegletscher in den Schweizer Alpen, der über 3000 Meter über dem Meeresspiegel liegt, trainierte diese Woche unter anderem Superstar Mikaela Shiffrin für die im Oktober beginnende Weltcup-Saison. Doch die Bedingungen, welche die 27-Jährige dort vorfindet, machen ihr Sorgen: Die durch den Klimawandel veränderten Verhältnisse lösen bei der zweimaligen Olympiasiegerin düstere Gedanken über die Zukunft ihres Sports aus.
Mikaela Shiffrin zeichnet düsteres Bild
„Der Unterschied zum letzten Jahr ist ziemlich drastisch“, berichtet die Shiffrin im Interview mit dem Walliser Boten: „Es hat sehr wenig Schnee. Und dort, wo Schnee liegt, ist dieser oft sehr schmutzig.“
Die US-Amerikanerin sagt: „Vielleicht liegt der Zeitpunkt, ab welchem wir nicht mehr auf den Gletschern trainieren können, schon in sehr naher Zukunft.“ Es sei erschreckend zu sehen, was sich in den vergangenen fünf oder zehn Jahren verändert habe. Es dauere womöglich „gar nicht mehr lange, bis wir Skifahren überhaupt nicht mehr als praktikablen Sport anschauen können“.
Shiffrin lenkt damit den Blick auf ein Thema, das nicht nur die Profi-Szene zunehmend beschäftigt: Zahlreiche Skigebiete, in denen früher auch im Sommer Pistenbetrieb herrschte, haben ihr Sommer-Angebot eingestellt, andere stehen in dieser Hinsicht vor einer ungewissen Zukunft. Der Feegletscher ist in diesem Jahr erstmals nur für die Ski-Profis geöffnet, nicht wie üblich auch für Touristen, der schneearme Winter und der warme Sommer sind schuld.
Der US-Star bekommt die Entwicklung nun aus erster Hand mit - und merkt, dass die Entwicklung nicht spurlos an denen vorbeigeht, die davon leben: „Alle, die hier arbeiten, scheinen etwas angespannt zu sein. Das ist verständlich, denn es ist hart zu sehen, wie deine Geschäftsgrundlage davonschmilzt.“