Der Skisprung-Weltcup passt sich an die Fußball-WM in Katar (ab 21. November) an und beginnt in diesem Jahr früher als gewohnt – zum Unmut von Markus Eisenbichler.
Wegen WM: Skistar übt scharfe Kritik
„Ich habe es akzeptiert, aber es stört mich ein bisschen“, erklärte der 31-Jährige gegenüber dem Online-Portal skijumping.pl und ergänzte: „Wenn die Fußballer ihre WM unbedingt im Winter in Katar spielen müssen, dann sollen sie. Wir sind offensichtlich zu klein, um da mitreden zu können. Das ist definitiv keine perfekte Lösung für uns.“
Eisenbichler verdeutlichte seinen Standpunkt: „Wir sind eine Wintersportart und sollten springen, wenn es Schnee gibt. Aber es wurde anders entschieden und niemand hat uns nach unserer Meinung gefragt. Es ist schade, dass wir als Athleten keinen Einfluss auf solche Entscheidungen haben.“
Der gebürtige Siegsdorfer könne „Stunden über dieses Thema reden, aber das will ich nicht, weil es mich zu viel Energie kostet“, sagte er.
Normalerweise beginnt die Weltcup-Saison Ende November. Im kommenden Winter findet das Auftaktspringen im polnischen Wisla aber bereits am 5. November statt, um der Fußball-WM aus dem Weg zu gehen. Wegen fehlender Schneegarantie werden die Athleten dort auf den von den Sommer-Springen bekannten Plastik-Matten landen müssen.
Eisenbichler bemängelt fehlende Schanzen
Auch die Zukunftsaussichten im deutschen Skisprung-Verband bereiten Eisenbichler Kopfzerbrechen.
„Es sieht vielleicht nicht sehr schlecht aus, aber es ist auch nicht komplett rosig. Wir versuchen mit jungen Springern zu arbeiten und sie auf den Weg an die Spitze vorzubereiten, aber da haben wir immer noch viele Jahre vor uns“, erklärte der DSV-Springer. „Im Moment kann man nur hoffen, dass die älteren Springer ihre Karriere noch für ein paar Jahre fortsetzen.“
Eisenbichler klagte dahingehend vor allem über die momentanen Zustände der nationalen Skisprung-Anlagen.
„Ruhpolding war mal ein wichtiges Skisprung-Zentrum, aber da passiert gerade nichts. Auch in Oberstdorf, Hinterzarten und Garmisch ist das Springen gerade unmöglich. Das ist traurig. Als Team können und müssen wir auf Schanzen im Ausland wechseln, für die Jugend ist das aber schwer“, kritisierte er die unbefriedigende Infrastruktur.