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Eishockey: Neue Details im Missbrauchs-Skandal in Kanada

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Eishockey: Neue Details im Missbrauchs-Skandal in Kanada

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Neue Details in Missbrauchs-Skandal

Im Jahr 2018 soll es in Kanada zu einer Gruppen-Vergewaltigung durch junge Eishockeyspieler gekommen sein. Nun gibt es neue Details.
Pascale St-Onge kämpft mit Missbrauchs-Vorwürfen im kanadischen Eishockey
Pascale St-Onge kämpft mit Missbrauchs-Vorwürfen im kanadischen Eishockey
© Imago
SPORT1
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von SPORT1

Der Fall einer angeblichen Gruppenvergewaltigung einer Frau durch acht junge Eishockeyspieler im Sommer 2018 hatte Kanadas Öffentlichkeit erschüttert.

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Die Geschehnisse, die bereits vier Jahre zurückliegen, wurden erst im Mai diesen Jahres publik. Nun sind weitere erschütternde Details ans Licht gekommen.

„Hockey Canada, das ganze Land schaut zu!“, wandte sich Kanadas Sportministerin Pascale St-Onge im Ständigen Ausschuss des Unterhauses des Parlaments in Kanadas Hauptstadt Ottawa an die Spitze des Eishockey-Verbandes. (Alle Infos zum Eishockey)

Die Rede der Ministerin, die für die Einwohner Kanadas auf Englisch und Französisch vom tragischen Fall der Gruppenvergewaltigung einer jungen Frau berichtet, wurde live im Fernsehen übertragen.

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Opfer werden aus speziellem Fonds bezahlt

Seit Ende Mai hält der Fall um den sexuellen Missbrauch ganz Kanada in Atem. Damals enthüllte der TV-Sender TSN, dass sich Kanadas wichtigste Sport-Organisation mit der jungen Frau, die im Rahmen eines Golfturniers in London, Ontario vergewaltigt wurde, stillschweigend auf einen Vergleich geeinigt hat.

Mitte Juli berichtete „The Globe and Mail“ von einem speziellen Fonds des Verbandes, aus dem seit Jahren Vergleiche mit Opfern sexueller Gewalt gezahlt werden. Dieser Fonds soll unter anderem mit Mitgliedsbeiträgen von Kindern und Jugendlichen gefüttert worden sein.

Wie der Finanzchef von Hockey Canada Brian Cairo nun vor dem Unterhaus gestand, sollen seit 1989 7,6 Millionen kanadische Dollar für neun Vergleiche wegen sexuellen Missbrauchs gezahlt worden sein, den Fall aus dem Sommer 2018 nicht mit eingerechnet.

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Alle Zweifelnden, die hierbei keinen Einzelfall vermuteten, dürfen sich bestätigt fühlen. St-Onge sprach von einer „Kultur des Schweigens und der Verharmlosung von sexueller Gewalt gegen Frauen“.

Zudem fordern Abgeordnete mehrerer Parteien eine intensivere Untersuchung zum Thema Missbrauch im Sport: „Wir wissen, dass es nicht nur im Eishockey vorkommt und dass es in vielen Sportarten Probleme mit sexualisierter Gewalt gibt“, erklärte die liberale Abgeordnete Lisa Hepfner gegenüber TSN.

Opfer sollen schweigen

Besonders im Fokus steht Hockey Canada, das jahrelang die Opfer mit Geld zum Schweigen gebracht hat. Die ausbezahlten Vergleiche sollen zudem Verschwiegenheitsklauseln beinhaltet haben.

Trotz immer neuer Enthüllungen machte sich die Ministerin keine Illusionen, dass bereits alles ans Licht gekommen sei: „Was werden wir nächsten Monat herausfinden? Ich weiß es nicht. Aber viele Menschen sind besorgt.“