Eine unfassbare MMA-Schlacht mit seiner Beteiligung ist bis heute Internet-Kult, im Hauptberuf als Wrestler war er eine allseits geschätzte Legende - seit einigen Jahren ist er ein Pflegefall.
Irrer Fight - jetzt ein Pflegefall
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Yoshihiro Takayama, heute vor zwanzig Jahren weit über seine Branche hinaus berühmt geworden durch seinen irrwitzigen Fight mit dem früheren UFC-Star Don Frye, ereilte im Jahr 2017 ein trauriges Schicksal: Aufgrund eines schweren Ringunfalls ist er vom Hals abwärts gelähmt.
Yoshihiro Takayama seit 2017 gelähmt
Takayama erlitt die folgenschwere Verletzung im Mai 2017, als er bei der japanischen Wrestling-Promotion DDT antrat.
In einem Sechs-Mann-Tag-Team-Match misslang dem damals schon 50 Jahre alten 1,96-Meter-Mann ein Sunset Flip, eine recht alltägliche Aktion, bei der ein Wrestler mit einem Vorwärtshecht über seinen Gegner springt, um ihn dann an den Beinen herunterzuziehen und in eine Schulterposition zu bringen.
Takayama landete auf dem Kopf - der durch diverse schwerere Verletzungen während Takayamas Ringkarriere auch schon massiv vorgeschädigt war. Takayama blieb irreparabel versehrt, die Schwere der Nachricht wurde monatelang geheim gehalten, bis er in einem stabilem Zustand und ansprechbar war.
In der japanischen Wrestling-Szene folgten zahlreiche Benefiz-Aktionen für Takayamas Familie, um ihr bei der Finanzierung der hohen Pflegekosten zu helfen - unter anderem gründete der inzwischen auch für seine Auftritte bei WWE-Rivale AEW bekannte Kultstar Minoru Suzuki eine Stiftung.
Takayama vs. Frye 2002: Eine unfassbare Schlag-Orgie
Takayama war in Japan eine der meistdekorierten Stars, er hielt alle drei bedeutenden Schwergewichts-Titel des Landes (IWGP, GHC, Triple Crown), eine seltene Ehre, die er sich mit nur drei anderen Stars teilt - unter ihnen der bald in Ruhestand gehende „Great Muta“ Keiji Muto.
Der frühere Rugby-Spieler Takayama vergrößerte seinen Ruhm durch Ausflüge ins MMA-Gewerbe, wo er echte Kämpfe bestritt. Von besonderer Denkwürdigkeit war der Kampf mit Frye bei PRIDE 21 im japanischen Saitama am 23, Juni 2002: Die beiden prügelten von der ersten Kampfsekunde lang ohne Unterlass und irrer Frequenz aufeinander sein - bis Frye nach sechs Minuten schließlich zum Sieger durch Technischen K.o. erklärt wurde.
Folgenschwerer Risiko-Stil
Generell war Takayama als „tough guy“ berüchtigt, der auch seine Showkämpfe wie echte Fights wirken ließ, knallhart austeilte und einsteckte.
Sein physischer, kompromissloser Stil blieb nicht ohne Folgen: Takayama war schon vor seinem Unfall im Mai schwer gezeichnet, unter anderem von einem Schlaganfall im Jahr 2004 in Folge eines Kampfes mit Kensuke Sasaki.
Nach zwei Jahren Pause kehrte Takayama 2006 in den Ring zurück und bestritt bis zuletzt zig Kämpfe pro Jahr.