Die deutsche Nationalmannschaft hat den nächsten Rückschlag im Kampf um die Halbfinal-Teilnahme bei der Handball-EM hinnehmen müssen. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der Handball-EM)
Kaum noch Hoffnung auf das Halbfinale
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Ohne elf Spieler, die nach wie vor wegen einer Corona-Infektion nicht zur Verfügung stehen, verlor die DHB-Auswahl gegen Norwegen mit 23:28 (12:14).
Deutschland nur noch Vierter
In der Tabelle liegt Deutschland nun mit 2:4 Punkten auf Platz vier. Nur die Teams auf den ersten beiden Plätzen der Gruppe erreichen das Halbfinale. (DATEN Tabellen der Handball-EM)
Nachwuchshoffnung Julian Köster hat das Halbfinale schon abgehakt. „Es ist sehr frustrierend. Mit dem Halbfinale brauchen wir uns nicht zu beschäftigen. Das ist fast unmöglich“, wurde der Rückraumspieler vom VfL Gummersbach von der dpa zitiert.
Wie schon gegen Spanien im ersten Hauptrunden-Spiel starteten die Schützlinge von Bundestrainer Alfred Gislason sehr gut ins Spiel und konnten sich einen Zwei-Tore-Vorsprung herausspielen. (Die Handball-EM im LIVETICKER)
Am Ende aber mussten sie sich den besser eingespielten und erfahrenen Norwegern geschlagen geben.
„Norwegen war einfach besser als wir. Sie haben weniger Fehler gemacht und sind sehr eingespielt. Ich bin trotzdem sehr stolz auf uns. Wir haben alles gegeben“, sagte Gislason im ZDF. „Die Jungs haben auch Fehler gemacht, aber sie lernen in jedem Spiel.“
Bitter: „Norwegen hat phänomenale Qualität“
Torhüter Johannes Bitter sagte: „Die Norweger haben eine phänomenale Qualität. Die erste Reihe von ihnen hatten wir im Griff. Dann kommt eben die zweite.“
Bester deutscher Werfer war Kapitän Johannes Golla mit vier Toren.
Um das Halbfinale noch zu erreichen, braucht das deutsche Team nun dringend zwei Siege - und ist auf Schützenhilfe angewiesen. Verliert die deutsche Mannschaft auch die nächste Partie gegen Vizeweltmeister Schweden am Sonntag (18 Uhr im LIVETICKER), ist der Medaillentraum schon vorzeitig ausgeträumt.
Zur Pause lagen die Deutschen mit zwei Toren hinten. Sie hatten Norwegens Superstar Sander Sagosen zwar über weite Strecken gut im Griff. Aber sie konnten zwischenzeitlich auch neun Minuten in Folge kein Tor erzielen.
Norwegen zieht davon
Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Norweger, die in Erik Thorsteinsen Toft ihren treffsichersten Spieler hatten, den Vorsprung zunächst Schritt für Schritt auf vier Tore in der 38. Minute (19:15).
Diese Führung konnten die Skandinavier auch weiterhin so in etwa halten.
Die Deutschen hingegen scheiterten immer häufiger an der norwegischen Abwehr oder unglücklich am Pfosten - wie Tobias Reichmann bei einem Siebenmeter in der Schlussphase.
„Schieber“-Rufe der deutschen Fans
Außerdem wurden sie von einigen Schiedsrichter-Entscheidungen nicht unbedingt begünstigt.
Die mitgereisten Anhänger quittierten die umstrittenen Entscheidungen, wie eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Patrick Wiencek, mit „Schieber, Schieber“-Rufen.
An den Unparteiischen lag es jedoch am Ende nicht, dass das Spiel doch recht deutlich verloren ging.