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Flutlicht an! Nina Probst will mehr Frauen in der Sportberichterstattung

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Flutlicht an! Nina Probst will mehr Frauen in der Sportberichterstattung

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Eine Sportfrau für die Sportfrauen

Frauen finden in der Sportberichterstattung viel weniger statt als Männer. Nina Probst will das ändern und damit auch Vorbilder schaffen.
Nina Probst möchte die Sportberichterstattung ändern
Nina Probst möchte die Sportberichterstattung ändern
© SPORT1-Grafik: Privat/SPORT1
Mara Pfeiffer
Mara Pfeiffer

Sport war schon immer ein großes Thema im Leben von Nina Probst. Nicht nur, dass die Augsburgerin selbst gerne in Bewegung ist, Sport ist ihr darüber hinaus Herzensthema. Kein Wunder also, dass während ihrer journalistischen Ausbildung der Wunsch wuchs, darüber zu schreiben.

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Doch bei den ersten Schritten in diese Domäne habe sie festgestellt, dass in den Redaktionen oftmals weniger Sportjournalismus als „Männerfußballjournalismus“ betrieben werde. Ihr habe die Vielfalt gefehlt, erinnert sich die 31-Jährige zurück.

Ihre Lösung? Selbst eine Plattform zu schaffen, für die Themen, die sie interessieren – und die aus ihrer Sicht viel zu wenig stattfinden. Weil Probst für sich herauskristallisiert, dass Frauen in der Berichterstattung viel zu wenig präsent sind, beschließt sie, hierauf ihren Schwerpunkt zu legen: Im Jahr 2017 geht Sportfrauen.net an den Start, Gründer*innen sind Probst und Fabian Hajek, eine Zeitlang werden sie von Laura Stahl im Bereich Marketing unterstützt.

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Tatsächlich sind die Zahlen verheerend und bestätigen die Eindrücke der Journalistin: In den Printmedien beschäftigten sich 2020 gerade mal zehn Prozent der Sportberichterstattung mit Athletinnen. Hinzu kommt, dass Sportlerinnen häufig nicht bei der Ausübung ihres Sportes gezeigt werden, sondern eher in Momenten neben dem Spielfeld – als Mutter, die nach dem Spiel von ihrem Kind umarmt wird, erschöpft sitzend, weinend im Arm des Trainers.

Frauen finden in der Sportberichterstattung kaum Beachtung

Themen, die – im derzeit rein binären System der Wettkämpfe – nur Sportlerinnen betreffen, wie die Beachtung der Periode im Trainingsplan, die Unterstützung bei Schwangerschaften, Wiedereinstieg und mehr, finden ebenfalls kaum statt.

Dass in all diesen Bereichen nach wie vor rein binär berichtet wird, ist ein weiteres Problem, was auch daher rührt, dass der Sport seine binäre Einteilung bislang kaum als etwas begreift, was Veränderungen bedarf.

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Probst beobachtet das und findet, es gäbe „so viele Geschichten auf dem Spielfeld, die mit der Sportart an sich zu tun haben.“ In einem kleinen, ehrenamtlichen Redaktionsteam greifen sie diese für Sportfrauen.net auf, schreiben Porträts und Hintergründe und berichten natürlich von Wettkämpfen.

Allerdings alles in einem eingeschränkten Rahmen, wie die Journalistin, die seit letzten Jahr freiberuflich arbeitet, bedauert. Denn bislang fehlt es an einem Konzept zur Finanzierung ihrer Plattform, eine Crowdfunding-Aktion ist in diesem Jahr misslungen.

Nina Probst will Vorbilder schaffen

Die Zielsumme nicht erreicht zu haben, sei schon ein gefühlter Moment des Scheiterns für sie gewesen, erzählt Probst. Ihre Entscheidung aber, diese mit 40.000 Euro hoch anzulegen, bereue sie nicht. Halbe Sachen sind nicht ihr Ding und sie möchte die Plattform in Zukunft auf sichere Beine stellen. Da lässt sich die Augsburgerin auch nicht entmutigen.

Nina Probst hat Sportfrauen.net gegründet
Nina Probst hat Sportfrauen.net gegründet

Es gehe ihr dabei nicht nur um die Frauen im Sport, sondern auch darum, Vorbilder für die nächste Generation zu schaffen, betont Probst. „Ich glaube, man braucht schon auch ein Vorbild des gleichen Geschlechts, dem man nacheifern kann“, resümiert sie und erinnert sich an ihre Chefin im Lokalsport während des Volontariats. Zu sehen, diese hatte den Weg schon geschafft, den die junge Volontärin für sich selbst sah, habe ihr Mut gemacht.

Probst ist deswegen sicher: „Je mehr weibliche Vorbilder es im Sport gibt, umso mehr junge Mädchen machen auch wieder Sport.“ Daran möchten sie und ihr Team mit Sportfrauen.net ihren Anteil leisten. Besonders stolz sind die Gründer*innen darum auf ihre Kooperation mit dem Sport-Informations-Dienst SID, der ihnen Tagesaktualität ermöglicht. Auszeichnungen wie die als beste neue Medienmacher*innen mit dem Goldenen Blogger schaffen überdies das, was für sie ebenso wichtig ist wie für die Frauen im Sport: Sichtbarkeit.