Nach dem Reit-Drama um Annika Schleu bei den Olympischen Spielen hat der Weltverband der Modernen Fünfkämpfer (UIPM) gegen Bundestrainerin Kim Raisner eine offizielle Verwarnung ausgesprochen.
Reit-Skandal: So wird Raisner bestraft
Wie die UIPM am Montag nach Abschluss der Untersuchung durch den Disziplinarausschuss mitteilte, verstieß Raisner in Tokio gegen die Wettkampfregeln, „indem sie ein Pferd schlug und ihre Athletin ermutigte, dasselbe zu tun“.
Schleu hingegen wurde nicht des übertriebenen Gebrauchs von Gerte und Sporen für schuldig befunden. Raisner selbst hatte sich nach dem Olympia-Wettkampf gegen den Vorwurf der Tierquälerei zur Wehr gesetzt. „Ich hab gesagt, hau drauf. Aber sie hat das Pferd nicht gequält, in keinster Weise“, sagte Raisner dem SID.
Kim Raisner muss zur Nachschulung
Der Weltverband hatte Raisner nach dem Vorfall von den Spielen in Tokio ausgeschlossen, der Disziplinarausschuss bestätigte diese Entscheidung. Bei einer Wiederholung eines solchen Verhaltens droht der 48-Jährigen der Ausschluss von UIPM-Wettbewerben.
Zudem muss Raisner vor ihrem nächsten Wettkampf ein Trainerseminar besuchen, das ein Modul zum korrekten Umgang mit Tieren enthält.
Die auf Goldkurs liegende Schleu hatte bei den Olympischen Spielen während der Reit-Disziplin unter Tränen versucht, das ihr zugeloste und völlig verunsicherte Pferd „Saint Boy“ mit Gerte und Sporen zurück in den Parcours zu bringen.
Weltverband berücksichtigt Raisners bisheriges Verhalten
Raisner hatte sie dazu mit einem heftig umstrittenen Zuruf („Hau drauf, hau richtig drauf!“) animiert. Eine UIPM-Arbeitsgruppe arbeitet derzeit an einem Maßnahmen-Katalog, um solche Vorfälle künftig zu vermeiden.
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Der Disziplinarausschuss des Weltverbandes erkannte in seiner Entscheidung Raisners „persönlichen Beitrag an, den sie über viele Jahre hinweg für den Modernen Fünfkampf geleistet hat“, ihr Werdegang als Spitzenathletin und Bundestrainerin sei bis Tokio von „vorbildlichem Verhalten geprägt“ gewesen.
Jedoch könne ihr „ungeheuerliches Verhalten“ in Japan „nicht ungestraft bleiben“.