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Sebastian Vettel: Neues Ferrari-Chassis birgt Risiken

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Sebastian Vettel: Neues Ferrari-Chassis birgt Risiken

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Neues Chassis als Risiko für Vettel

Der Ferrari von Sebastian Vettel bekommt ein neues Chassis. Das birgt auch Risiken - denn nach der bisher enttäuschenden Saison muss Vettel jetzt liefern.
Der Ferrari von Sebastian Vettel bekommt ein neues Chassis
Der Ferrari von Sebastian Vettel bekommt ein neues Chassis
© Imago
Ralf Bach
Ralf Bach

Neues Chassis, neues Glück?

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Für Sebastian Vettel ist es auch ein Risiko, dass Ferrari seinem "Problemchampion" für das Rennen am Sonntag in Barcelona (Formel 1: Großer Preis von Spanien, So. ab 15 Uhr im LIVETICKER) ein neues Chassis zur Verfügung stellt. Wenn er wieder nicht zur gewohnten Leistung findet, gibt es jetzt keine Ausreden mehr.

Die Vorgeschichte: Immer wieder hatte Vettel in dieser Saison geklagt, dass er kein Vertrauen in sein Auto hat. Nach dem Rennen in Silverstone vergangene Woche stellte Ferrari tatsächlich einen kleinen Schaden an Vettels SF1000 fest. Darauf reagiert die Scuderia jetzt.

Neues Chassis für Vettels Ferrari

"Sebastian wird ein neues Chassis bekommen, weil wir in der Analyse nach Silverstone einen kleinen Fehler entdeckt haben, der von einem harten Impact über einen Randstein ausgelöst wurde", bestätigte Chassis-Leiter Simone Resta. "Das hatte zwar keinen großen Effekt auf die Leistung, aber es war die logische Entscheidung", erklärte Resta weiter. 

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Besonders der letzte Satz müsste dem Deutschen dabei zu denken geben. Bedeutet er doch: Es lag nicht am Auto, dass Vettel sowohl im Training als auch im Rennen an beiden Wochenenden in Großbritannien im Durchschnitt eine halbe Sekunde pro Runde langsamer war als sein Teamkollege Charles Leclerc.

Nach dem Wechsel von Sebastian Vettel sind noch wenige Cockpits frei
Mercedes' Finnish driver Valtteri Bottas steers his car during the second practice session for the Formula One Styrian Grand Prix on July 10, 2020 in Spielberg, Austria. (Photo by Joe Klamar / various sources / AFP) (Photo by JOE KLAMAR/AFP via Getty Images)
Mercedes' British driver Lewis Hamilton steers his car during the second practice session for the Formula One Styrian Grand Prix on July 10, 2020 in Spielberg, Austria. (Photo by Joe Klamar / various sources / AFP) (Photo by JOE KLAMAR/AFP via Getty Images)
Ferrari's Monegasque driver Charles Leclerc addresses the drivers' press conference ahead of the Formula One Styrian Grand Prix on July 9, 2020 in Spielberg, Austria. (Photo by Bryn Lennon / POOL / AFP) (Photo by BRYN LENNON/POOL/AFP via Getty Images)
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Fahrerkarussell: Das Vettel-Beben und die Folgen

Allein: Manipulationen an seinem Auto schließt Vettel, der Ferrari am Ende dieser Saison verlässt, selbst aus. Dagegen wäre ein Fahrer sowieso machtlos. Auch bei einem neuen Chassis. 

Frentzen erklärt Änderungen 

"Schon Änderungen im Millimeterbereich zum Beispiel im Unterboden können das Fahrverhalten eines Autos dramatisch verändern," erklärt Ex-Formel-1-Pilot Heinz-Harald Frentzen bei SPORT1. Der dreimalige Grand-Prix-Gewinner führt aus: "Diese kleinen Ungenauigkeiten können passieren, wenn Schichten nicht hundertprozentig angeklebt und deshalb nicht komplett luftundurchlässig sind. Das ist nur sehr schwer festzustellen."

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Ex-Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo sieht den Chassiswechsel vor allem als mentale Hilfe. "Das Team muss Vettel nun eine große Menge Vertrauen impfen. Denn es ist ein sehr delikater Moment für ihn. Ferrari braucht ihn, braucht seine Punkte, braucht Sebastian. Ich hoffe, dass alle im Team ihm helfen."

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Gleichzeitig hinterfragt Montezemolo aber, ob damit die Probleme, die der viermalige Weltmeister mit dem aktuellen Ferrari hat, gelöst werden können. "Ich habe Zweifel, ob die Charakteristik des Autos zu Sebastians Fahrstil passt", meint der Italiener: "Seit Beginn des Jahres war er nicht zufrieden."

Vettel: "Erwarte keine Wunder"

Auch Vettel selbst ist noch vorsichtig: "Das alte Chassis hatte zwar einen kleinen Fehler. Aber ich erwarte jetzt keine Wunder vom neuen."

Fest steht: Wird er Leclerc auch in Barcelona wieder hinterherfahren, hat Ferrari jetzt alle Argumente auf seiner Seite. 

Trotzdem bleibt der Deutsche zumindest nach außen hin gelassen. Der Ärger aus Silverstone sei ausgeräumt, man habe über die Situation gesprochen, die zu Vettels wütendem Funkspruch führte. Deshalb käme auch ein vorzeitiger Abschied nicht in Frage. "Wir haben darüber nicht gesprochen und noch nicht einmal drüber nachgedacht", betonte Vettel.

Momentan laufe es zwar nicht wirklich gut, aber er sei sich sicher, dass sich das Blatt auch wieder wenden werde. "Ich bin relaxed, denn ich liebe, was ich tue", sagte der 33-Jährige.

Kommt mit dem neuen Chassis tatsächlich auch das Glück zurück, dürfte sich der Spaßfaktor für Vettel noch einmal deutlich erhöhen.